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Film: Stay

Entry created on 2020-04-02 Authors: steeph (294) Categories: Death (7) Films (13) Languages used: de (73) Topics: Films (11)

Es gibt nicht viele Filme, die bei mir beim Anschauen ein so wohliges Gefühl entstehen lassen. Üblicherweise weiß ich, woran das liegt (ein Schauspieler, ein Twist in der Geschichte, etc.). In diesem Fall ist es mir nicht ganz klar. Subjektiver könnte die Basis für eine Empfehlung wohl kaum werden. Aber irgendeinweg.

Es gibt mehrere Filme mit dem Titel "Stay". Ich meine natürlich den, der 2005 erschienen ist, denn die anderen habe ich nicht gesehn.

Es wäre zu viel verraten, zu erwähnen, worum es in dem Film genau geht. (Das sind mir ja sowieso die liebsten.) Vielleicht kommen die meisten früher drauf, als ich, wie das so üblich ist. Aber ich finde, das den ganzen Film begleitende Gefühl wird maßgeblich davon aufrecht erhalten, dass die wichtigste Information für die Beurteilung des Gezeigten, nicht gegeben wird. So kann man sich selbst überlegen, was man wie interpretiert.

Um aber doch wenigstens ein Bisschen des Inhalts genannt zu haben: Die beiden Hauptcharaktere (wenn man so will) erleben merkwürdige, unerklärliche Dinge, wobei der eine - ein Kunststudent und mutmaßlich auf eine gewisse Weise Ursache der Merkwürdigkeiten - mitunter so selbstverständlich mit unmöglich erscheinenden Situationen umgeht, dass einerseits einleuchtet, dass er sich in psychotherapeutische Behandlung begibt und ich mir andererseits zwischendurch nicht sicher war, ob ich nicht ein wichtiges Detail übersehen habe, das die Dinge schon etwas vollständiger erklärt.

Eine Sache, die ich nie in einem anderen Film so gut umgesetzt gesehen habe, wie in "Stay" sind Szenen- und Ortwechsel, die so realistisch traumartig nebenbei passieren, dass ich beim ersten Anschauen tatsächlich manche nicht gesehen habe, sondern - wie in einem Traum, in dem man auf seine Umgebung nicht gut achtet - plötzlich festgestellt habe, dass wir jetzt an einem anderen Ort sind und ich nicht weiß, wie wir dort hin kamen. Kreative Morphs und teilweise beim genauen Hinsehen sehr Aufwändig erscheinende Verflechtung von visuellen Elementen sind dafür verantwortlich.

Es ist eine interessante Geschichte, weil sie so unvollständig erzählt wird, dass sie spannender ist, als sie es sein müsste. Je mehr man lernt, desto mehr Fragen werden aufgeworfen. Zumindest hatte ich das Gefühl beim Anschauen. Gegen Ende zeichnet sich durch die langsam erfelgreiche Suche des Psychologen nach Antworten ein Bild, das fast alle initialen Fragen schlüssig aufgeklärt und alle Hintergründe in Zusammenhang darstellt; wenn es nicht mittlerweile so viele neue Fragen geben würde. Eine davon war bei mir auch die danach, welche Aspekte jetzt eigentlich für die unaufgeklärte Geschichte relevant sind und welche Teil einer Nebengeschichte sind oder gar keinen offensichtlichen Zusammenhang zum Rest haben werden.

Themen, die der Film meiner Ansicht nach behandelt: Verantwortung, Depression, Zusammenhänge unterschiedlicher Arten zwischenmenschlicher Beziehungen und deren Auswirkungen (, Hilfsbereitschaft).

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